Nicole Janßen
  CHU Mannheim 1996*
 
CHU Mannheim

 

          Da dieses Turnier während der regulären Turniersaison stattfand, war die ohnehin geringe Auswahl an turnier-tauglichen Reitern geringer denn je. Leider bestand dieses Problem nicht nur bei den Wuppertalern. (Die Mannheimer veranstalteten dann ein neuner Turnier.) So kam es denn auch, dass ich mit zwei Schlabus an Board Richtung Mannheim fuhr. Dort kamen Tanja, Micha und ich während der boomenden Eintreff-Abend-Party an. Später stießen noch Thomas (mecker) G. und Mischa (laber) R. zu uns. Da die Wuppertaler keine Mannschaft auf die Reihe gekriegt hatten, sollte ich für Darmstadt II starten. Denen war ihr Alwin ausgefallen, so dass ich kurzfristig zu Alwine wurde.

Nach der Party ging’s ab (nur 2Min. Fußweg) in die Turnhalle und rein in den muckeligen, aber wie immer zu kurzen Schlaf. Nach dem Wecken schwupps in 2Min. rüber zur Anlage, lecker Frühstück, meine Mannschaft gesucht und gefunden und Hottis begutachtet. O.K. Drei Hottis in der Bahn. Das erste, ein hübscher Brauner, gut rittig. Das zweite, ein großer dunkelbrauner, besser als das erste. Das dritte, Schimmelpony, klein und scheiße! Zwei große, kräftige Männer und Pauline stehen da also. Zitat: „Also der Braune da ist ziemlich gut. Und der Dunkle fast noch besser, ja ... das Pony sieht natürlich jetzt nicht soo gut aus. – Pause – Aber, Pauline, das ist zwar jetzt blöd, aber das siehst du doch ein, das da keiner von uns beiden drauf kann, oder?“ Ja klar! Mit diesem Urteil war die Dressur für mich beendet, so dass ich mit Tanja und Micha den Rest des Tages die Sonne genießen konnte.

Abends auf der Party wurde kräftig gebechert (ich natürlich nicht) und auf bessere Musik gewartet (man kann es eben nicht allen recht machen). Während Tanja nach Erreichen eines gewissen Pegels auf alles tanzte vergnügte ich mich mit der Weinheimer Dorfjugend (Hallo Tim, Du Süßer!). Irgendwann beschloss ich dann mit Tanja im Schlepptau den Heimweg anzutreten. Da Tanja sich überlegte, dass es sich ohne Schuhe besser läuft, brauchten wir dann etwas länger als 2Min.   

Und dann war auch schon Sonntag. Mit dem guten Gewissen, dass ungefähr jeder besser Springen reitet als ich, war mir die Pferdewahl egal. So entschieden die Männer und die einzige, die weiterkam war ich. Während ich mich auf meine wichtigsten Regeln konzentrierte:

-          nicht runterfallen

-          Arsch hoch

-          Hand vor

-          Reihenfolge der Hindernisse behalten

                               -          und bloß nicht das Pferd stören!

kam ich Runde um Runde weiter, bis ins Finale. Inzwischen war aus Alwine, wegen meines einwirkungsfreien Reitstils, Nicole für die USA geworden und die Hindernisse erschreckend hoch. Bevor ich an der Reihe war wurde erst einmal lecker geknutscht (Hallo Martin!) und dann ging’s ab auf den riesigen Zossen und unfreiwillig wieder runter unter Nichtbeachtung meiner ersten Regel! Also „nur“ Platz zwei, aber vollkommen berechtigter Weise.

                Auf der Heimfahrt gerieten wir dann in das eine oder andere Unwetter, was Anfangs noch recht interessant erschien. „Guckt mal, wie schwarz der Himmel da hinten ist! Und erst einmal die Blitze!“ stellte sich selbst für regenerprobte Wuppertaler als eine neue Erfahrung heraus. Auf der Autobahn mit Scheibenwischerstellung auf höchster Stufe, auf der linken Spur mit zeitweise 40 km/h und einer Sicht von ca. 5m: „Scheiße! Fahr’ bloß vorsichtig!“ „Soll ich stehen bleiben?“
Aber last but not least sind wir heile wieder zurück und startklar fürs nächste Turnier!

 
Eure Nico

und so sahen die mannheimer ihr turnier:

In der Woche vor dem Turnier kam es uns auf einmal vor, als habe überhaupt niemand Lust, nach Mannheim zu reisen. Von den eingeladenen zwölf Mannschaften waren am Freitag abend noch ganze 6(!) übriggeblieben. Mit viel Mühe und Überredungskunst bastelten wir zwar noch weitere drei Mannschaften zusammen, aber nach der ganzen aufwendigen Vorbereitung war das natürlich für uns sehr ärgerlich. Es ist auch einem Pferdebesitzer schwer zu vermitteln, wieso man tage- und wochenlang verzweifelt um sein Pferd bettelt, wenn man dann Freitag abend feststellt, daß das Pferd doch nicht gebraucht wird... Deshalb an dieser Stelle eine Bitte an die Reitgruppen: Wenn ihr keine Mannschaft aufstellen könnt, sagt uns früh genug Bescheid ( also vor Freitag, 23.00 Uhr)! Selbst die spontanste Studentenreitgruppe ist damit überfordert, Freitag abend noch ein komplettes Ersatzteam für sechs Mannschaften aufzustellen! So starteten wir unseren Eintreffabend im Mannheimer Reiterverein denn auch eher skeptisch. Doch die Sorge, daß weniger Reiter auch weniger Stimmung bedeuten, erwies sich aber als absolut unbegründet. Die letzten Feierwütigen konnten erst als es schon hell wurde mit einer Freirunde Bier nach draußen und Richtung Turnhalle gelockt werden... Samstag morgen konnten wir es dank der wenigen Mannschaften recht gemütlich angehen lassen. Die Reiter machten es sich bei schönstem Sonnenschein im Freien gemütlich, und wir kämpften mit einem ungewohnten Problem: Wir hatten nun zwar genug Pferde, da diese bei einem Neunerturnier aber alle gleichzeitig vorgestellt werden müssen, mangelte es plötzlich an Abreitern. Dank des selbstlosen Einsatzes einiger Teilnehmer konnten aber schließlich doch alle Pferde vorgestellt werden. Nach schweißtreibenden Dressuren ( bei über 30 Grad in der Halle ) standen am Abend Froy Seidel aus Frankfurt und Eva Perplies aus Mainz als Dressurfinalisten fest. Später ging es dann recht nahtlos zum Grillen über. Und auch diesmal stand der Wettergott klar auf unserer Seite. Er bescherte uns nämlich genau im richtigen Moment ein kräftiges Gewitter, so daß gegen halb elf alle in den Fetenraum stürmten und die Fete beginnen konnte. DJ Heiko, der sich ja schon mehrfach auf Studententurnieren bestens bewährt hat, legte die passende Musik auf, und so wurde ( wie sollte es anders sein) bis in den frühen Morgen gefeiert. Und auch der Alkoholkonsum nahm ganz beachtliche Ausmaße an, so daß wir irgendwann glaubten, unsere Pflümli-Vorräte wären am Ende und Nachschub an der nächsten Tankstelle besorgten. Hierbei handelte es sich allerdings um ein Mißverständnis: Da wir den wohl größten Kühlwagen in der Geschichte der Studentenreiterei zur Verfügung hatten, waren ganze elf (!) Kisten einfach übersehen worden. Dies kam uns dann wiederum auf der Helferfete entgegen. Sonntag morgen verlegten wir das Springen wegen des schönen Wetters kurzentschlossen nach draußen auf den Springplatz. Das schockierte nicht nur einige Reiter, sondern insbesondere auch einige Pferde, die daraufhin ihre Zusammenarbeit gänzlich zu verweigern versuchten. Nach einigen eindringlichen Überredungsversuchen konnten wir sie aber doch für den Sport begeistern. Obwohl mehrere reine Springreiter am Start waren, schafften es diese nicht, sich fürs Finale zu qualifizieren ( woran das wohl gelegen haben mag). So standen dann auf einmal zwei Dressurreiter im Springfinale, was Peter, der sein S-Springpferd Celestino zur Verfügung gestellt hatte, für einen Moment doch etwas beunruhigte. Martin Krupp aus Karlsruhe zeigte dann aber eine wirklich schöne und fehlerfreie Runde und gewann souverän die Springwertung. Etwas Pech hatte Nicole Oonk von der Mannschaft Darmstadt 2, die einen von Celestinos gewaltigen Sätzen nicht aussitzen konnte und den Boden küßte. Anschließend kämpften die Dressurfinalisten um den Sieg. Nach Pflicht und Kür konnte sich hier Froy gegen Eva durchsetzen. Die Siegerehrung zog sich dann leider etwas länger hin als geplant, weil unser Computer plötzlich die Mitarbeit verweigerte und wir alle Ergebnisse mit der Hand abschreiben mußten. Doch auch dieses Problem wurde souverän gemeistert, so daß am Ende konnten alle Schleifen und Preise übergeben werden konnten. Die Kombinationswertung gewann Froy Seidel aus Frankfurt vor Julia Moldaenke aus Karlsruhe und Jan Hoster von der Studentenreitgruppe Frankfurt. In der Mannschaftswertung siegte Frankfurt, die Plätze zwei und drei gingen an die Mannschaften aus Karlsruhe und Gießen. Den Stilpreis gewann Stefan Bender. Den hart umkämpften Baggerpreis sicherte sich "Richi" aus Siegen, den Survivalcup die Studentenreitgruppe aus Siegen.





hits für reiter - pi&pa - MyVideo
 
 
  70031 Besucher (202947 Hits) gesamt  
 
N. Janssen, 6412 Winder Oaks Blvd., Orlando, 32819 Florida Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden