Nicole Janßen
  CHU Hamburg 1998
 

CHU Hamburg

 

Durch die von über nervösen Studenturnier-Neulingen verursachte Hektik trafen wir SCHON um 19.00 Uhr ! ! ! auf der Reitanlage ein. (Ich sagte zwar, es wäre von Vorteil früh in der Turnhalle zu sein, um sich eine weiche Matte zu sichern, doch so hatte ich das nicht gemeint.) Erstaunte und natürlich noch mit Vorbereitungen beschäftigte Hamburger begutachteten uns denn auch sogleich: „Wart ihr schon mal auf einem Studententurnier?!“

 

Nach langen Stunden des Wartens ging es dann endlich so langsam mit der Eintreff-Abend-Party los. Das Motto war: „Der König von St. Pauli“ und in der Einladung stand geschrieben, dass man ein Theaterstücke zu diesem Thema aufführen solle, wofür man denn mit einem Oscar belohnt werden würde. Da sich wie immer die eine Hälfte der Leute gar nicht um das Motto kümmerte und die andere sich „nur“ verkleidet hatte, kam es, dass wir die einzigen waren, die tatsächlich ein „Theaterstück“ vorbereitet hatten. Unser weltallerbestes Stück (könnt Ihr Euch auf den folgenden Seiten von überzeugen) mussten wir dann unter unzumutbaren Verhältnissen aufführen, was weniger an dem Publikum lag („Was machen die da vorne eigentlich?“) als mehr an dem Lutscher, der für das Micro und die Musik zuständig war (er schaffte es tatsächlich, dass selbst dem Besoffensten auffiel, dass er den ganzen Abend nur drei Lieder, immer in der gleichen Reihenfolge spielte). Das einzige, was uns über die erlittenen Schmach hinweg tröstete, war die Tatsache, dass auch die Leipziger mit ihrer nicht minder peinlichen Strip-Einlage nicht mehr Aufmerksamkeit erlangten als wir.

 

Nach diesem Abend mussten wir uns ernsthaft Sorgen um die Gesundheit unseres Schlabus Michi machen. Die Symptome waren eindeutig: wirrer, glasiger Blick und wiederholtes, mit hektischen Zuckungen verbundenes Ausstoßen des Wortes: „Schlager-Scheiß“. Diagnose: schwere psychische Schäden durch die Eintreff-Abend-Musik.

 

Ihr Zustand besserte sich erst nachdem wir ihr versicherten, dass wir sie nicht in Hamburg zurücklassen würden und dass sie nie wieder auf ein Studententurnier mitkommen muss.

 

Nach nicht erwähnenswerten Leistungen in der Dressur (Clau war die Einzige, die wenigstens in die L-Runde kam) rückte das Rahmenprogramm näher. Uns erwartete eine wirklich interessante Hafenrundfahrt und im Anschluss daran endloses  Warten auf einen Tisch im Restaurant. Nachdem wir einen Sitzplatz ergattern konnten stellte sich das Bestellen von Flüssigkeit und Nahrung als weit größere Hürde heraus (Typ: „Und wie lange warten sie schon auf ihr Essen?“). Unser Unmut durch ein hamburgerisches Missverständnis entstanden störte die anderen Gäste ganz offensichtlich und Äußerungen wie: „Wieso bekommen die schon ihr Essen, wir waren 1,5 Std. früher hier und haben noch nicht mal was zu Trinken!?“ verbesserten die allgemeine Stimmung nicht, so dass der Wirt sich überlegte uns schnell abzufertigen, damit wir möglichst schnell wieder verschwinden.

 

Gesättigt und müde verfielen die Wuppertaler dann allzu leicht der Versuchung nicht zur Party zu gehen. Und so kam dann: „Wuppertaler Nr.1, 2, 3 und 4 fertig zum Einschließen!“ und vor unseren Nasen wurden die Türen zur Turnhalle verriegelt. Aber auch der Schlaf der Gerechten verhalf uns am Sonntag nicht zu Platzierungen, so dass wir fast froh waren abends wieder in good old Wuppertal zu sein.

 

 

Nico

 
 
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